Warum eigentlich GebärMUTTER?
- Martina Sommerauer
- 17. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Letztens habe ich mir darüber Gedanken gemacht, warum unsere Gebärmutter eigentlich Gebärmutter heisst. Ich habe mich dabei ganz fest mit meiner Gebärmutter verbunden und plötzlich wurde mir klar:
Die Gebärmutter ist tatsächlich die erste «Mutter» eines Kindes.
Sie nährt, wärmt, hält und schützt.
Sie schafft Raum und Leben.
Sie bietet diesem kleinen Wesen alles, was es zum Wachsen braucht.
Wie eine Mutter eben.
Und dann – bei der Geburt – übergibt sie das Kind einer neuen Mutter.
Sie vertraut darauf, dass diese bereit ist all das fortzusetzen, was bereits im Inneren begann:
das Halten, das Wärmen, das Versorgen, das Lieben.
Denn mit der Geburt erleben unsere Babys ihre erste Trennung –
die Trennung von ihrer ersten «Mutter», ihrer Gebärmutter.
Es wird von der warmen, vertrauten Welt des Fruchtwassers in eine neue Welt geboren.
In eine Welt mit Luft und Geräuschen, mit Licht und Kälte.
Die Gebärmutter vertraut darauf, dass nach dem ersten Abschied ein neuer Anfang folgt –
Körper an Körper. Haut an Haut. Herz an Herz.
Und genau deshalb ist das Wochenbett so heilig.
Es ist nicht einfach nur eine Zeit der Erholung,
es ist eine Zeit des Übergangs,
des Ankommens,
des Weiterwachsens und des Verbindens.
Ein heiliger Raum, in dem das Baby und seine Mutter ihren neuen Platz finden.
Und auch wenn unsere Gesellschaft manchmal meint,
ein Baby müsse rasch lernen, allein zu schlafen,
ruhig im Kinderwagen zu liegen,
sich anzupassen –
die Natur sagt etwas anderes.
Unsere Kinder brauchen Nähe.
Weil nur Nähe ihnen Sicherheit gibt.
Sie sind instinktiv.
Wissen: Nähe ist Überleben.
Alleinsein bedeutet Gefahr!
Ob es nun der Kinderwagen oder die Bärenhöhle ist –
es fühlt sich für sie immer gleich an.
Darum: Lasst uns wieder lauschen.
Auf die Sprache der Kleinsten.
Sie wissen noch, was wir schon längst vergessen haben.
Sie sind unsere Lehrer*innen,
in einem Körper, der gehalten werden will.
Und mit einem Herzen, das uns vertraut,
noch bevor es Worte hat.
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