Dostinex zum Abstillen? Nein,danke!
- Martina Sommerauer
- 21. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Dostinex wird vor allem zum Abstillen verschrieben, wenn eine schnelle Unterdrückung der Milchproduktion gewünscht ist oder wenn Mütter sich entscheiden, nach der Geburt nicht zu stillen.
Dostinex enthält als Wirkstoff «Cabergolin», dieser wirkt auf die Dopaminrezeptoren im Gehirn und blockiert so die Ausschüttung von Prolaktin aus der Hypophyse.
Da Prolaktin für die Milchproduktion verantwortlich ist, wird durch die Hemmung dieses Hormons die Milchproduktion gestoppt.
Das abrupte, medikamentöse Abstillen führt zu einem drastischen Abfall des Prolaktin- und Oxytocinspiegels. In Kombination mit den ohnehin schon extremen hormonellen Veränderungen nach einer Geburt – die oft noch lange anhalten – wirkt dieser plötzliche Stopp von Prolaktin und Oxytocin wie ein harter Schlag ins Gesicht! Angstzustände, Panikattacken oder Depressionen können die Folge sein. Vor allem Frauen, die bereits eine Vorgeschichte mit psychischen Erkrankungen haben, reagieren oft noch empfindlicher auf die medikamentösen und hormonellen Veränderungen.
Die genaue Anzahl von Frauen, die nach dem Abstillen mit Prolaktinhemmern wie Dostinex Depressionen oder andere psychische Probleme entwickeln, ist leider nicht klar, da es hierzu keine flächendeckenden Studien oder Statistiken gibt. Meine Psychiaterin, Dr. med. Verena Bischof Gmür, meinte jedoch, dass sie sehr oft Frauen behandle, die nach dem Abstillen mit Dostinex an psychischen Problemen wie Angstzuständen, Panikattacken oder Depressionen leiden.
Zusätzlich hat Dostinex natürlich noch weitere Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen, niedriger Blutdruck, Verstopfungen usw.
Aus eigener Erfahrung (Martina) rate ich strengstens davon ab, mit Dostinex abzustillen. Ich selbst hatte danach Panikattacken inkl. lang anhaltendem Brainfog, Herzrasen und Schwindelattacken. Zudem habe ich seit der Einnahme von Dostinex ein unerklärliches Herzstolpern (kardiologisch abgeklärt), das bis heute anhält. Auch war das Abstillen mit Dostinex aus meiner Sicht überhaupt nicht effektiver, als wenn ich es natürlich gemacht hätte. Alles in allem ging der Prozess nämlich über 2 Wochen, also in etwa genau so lange, wie auch das natürliche Abstillen gedauert hätte.
Wenn du abstillen möchtest, rate ich dir dazu, dies unbedingt natürlich zu machen. Hole dir auf jeden Fall eine professionelle Stillberaterin und / oder Unterstützerinnen mit ins Boot, um den Prozess so sanft und gesund wie möglich für dich und dein Baby zu gestalten. Deine Wochenbett-Doula kann dir übrigens auch eine passende Unterstützung vermitteln.
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