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Postpartaler Suizid: Die vergessene Ursache für Müttersterblichkeit

  • Autorenbild: Martina Sommerauer
    Martina Sommerauer
  • 18. Juni
  • 2 Min. Lesezeit
Mutter liegt mit einer Depression auf dem Bett

Ich (Martina) habe die letzten Tage die vierteilige Podcast-Serie «Das Birthkeeper System» von SRF News Plus Hintergründe gehört.


Im Podcast geht es um Alleingeburten, die Freebirth Community, mangelnde Kommunikation in Schweizer Kreisssälen, psychisch belastende Geburten und vieles mehr.


Nebst dem, dass ich den Podcast extrem spannend fand, hat mich eine Äusserung von Dr. med. Werner Stadlmayr sehr aufgewühlt.


«Der postpartale Suizid ist in unseren westlichen Ländern der häufigere Todesfaktor als die vier biologischen.»

– Dr. med. Werner Stadlmayr


Vanessa Ledergerber (Host) sprach mit Dr. med. Werner Stadlmayr unter anderem über die Sterblichkeitsrate der Mütter während der Geburt. Es sei in der Schweiz mittlerweile enorm selten geworden, dass eine Mutter während der Geburt stirbt. Laut einer Studie starben in der Schweiz zwischen 2007 und 2016 41 Mütter bei der Geburt. Die Sterblichkeitsrate läge demzufolge bei 5 Todesfällen pro 100’000 Geburten – für Fans von Prozentzahlen wären das etwa 0.005%.


Wow, dachte ich mir im ersten Moment, doch danach kam die Krux.


Global gesehen gäbe es laut Stadlmayr vier Hauptursachen, dass eine Frau die Geburt nicht überlebt. «The big four» nannte er sie und diese wären: Infektion, Blutverlust, Lungenembolie und Präeklampsie.


Ein fünfter Faktor gehe jedoch oft vergessen, sagte er, nämlich der postpartale Suizid. Gemäss Werner Stadlmayr sei er heute, zumindest in den westlichen Ländern, zahlenmässig wichtiger als die vier oben genannten biologischen Faktoren, die früher die Hauptursache für Müttersterblichkeit waren.


Ob diese Aussage nun wissenschaftlich belegt ist, weiss ich nicht, jedoch hat sie mir wieder einmal gezeigt, dass es einfach sooo wichtig ist, dass Mütter im Wochenbett unterstützt, umsorgt und genährt werden. Depressionen, Einsamkeitsgefühle, traumatisch erlebte Geburten, Überforderung, Psychosen, Zwangsgedanken, Panikattacken, Angstzustände; all das können Auslöser dafür sein, dass sich eine Frau das Leben nimmt. Je besser, engmaschiger und länger eine Frau nach der Geburt begleitet wird, desto früher können Anzeichen einer solch verheerenden Abwärtsspirale erkannt und behandelt werden.


🙏🏼 Die Erholung, Heilung und Pflege der Mutter muss genauso wichtig sein wie die des Babys.



 
 
 

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